Vortrag: Die Wahlen in Argentinien
Am 19.11.2019 hielt der Kommunikationswissenschaftler Franco Delle Donne einen Vortrag zum Thema „Wahlen in Argentinien – Die Rückkehr der Peronisten“. Der Vortrag fand im Rahmen der Vortragsreihe „Lateinamerika im Umbruch“ des Interdisziplinären Arbeitskreises Lateinamerika statt.
Die Präsidentschaftswahlen am 27.10.2019 läuteten einen Machtwechsel in Argentinien ein: nach einer einmaligen Amtszeit verlor der bisherige liberale Amtsinhaber Mauricio Macri die Wahl gegen den Peronisten Alberto Fernández. Dieser und die für die Vize-Präsidentschaft kandidierende frühere Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner erhielten 48 Prozent der Stimmen und waren damit bereits im ersten Wahlgang erfolgreich. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dieser Wahlausgang mit der wachsenden Unzufriedenheit innerhalb der argentinischen Bevölkerung zusammenhängt: Das Bruttoinlandsprodukt ist während Macris Amtszeit deutlich geschrumpft und die Inflation erreichte im Jahr 2018 einen Wert von beinahe 50 Prozent.
Viele Bürgerinnen und Bürger versprechen sich von dem bevorstehenden Wechsel im Präsidentenamt eine sofortige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Landes. Dies wird sich jedoch aufgrund einer immens hohen Verschuldung schwierig gestalten. Fernández hatte versprochen, sowohl in öffentliche Bildung als auch in das Gesundheitssystem zu investieren. Um diese Versprechen halten zu können, wird er zähe Verhandlungen mit dem IWF führen müssen.
Der Interdisziplinäre Arbeitskreis bedankt sich herzlich bei Herrn Delle Donne für den Vortrag und bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die spannende Diskussion.