Vortrag: Friedensprozess in Kolumbien
Am Mittwoch, den 25. Januar 2017, war Dr. Sabine Kurtenbach vom GIGA-Institut in Hamburg zu Gast am IPS. In ihrem Vortrag zum Friedensprozess in Kolumbien sprach Frau Kurtenbach über die jüngsten Verhandlungen zwischen Regierung und FARC-Guerilla und skizzierte die weiteren Perspektiven nach der Ablehnung des Vertrags in einem Referendum.
Sie beleuchtete den Friedensprozess im Kontext der längeren, von Gewalt geprägten Geschichte Kolumbiens und vorangegangener Anläufe zu einem Friedensschluss. Dabei wurde deutlich, dass trotz des jüngsten Rückschlags die Aussichten auf Frieden besser sind, als bei früheren Vermittlungsversuchen, wobei auch der Friedensnobelpreis des Jahres 2016 für Präsident Santos für positive Impulse gesorgt hätte. Mangelnde staatliche Kontrolle, politischer Widerstand gegen ein Abkommen mit der Guerilla sowie die Existenz weiterer Gewaltakteure und das Fortbestehen struktureller Probleme stellten aber weiterhin hohe Hürden auf dem Weg zu einer vollständigen Befriedung des Landes dar.
Dem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion der zahlreich erschienenen Teilnehmenden an. Die Fragen drehten sich unter anderem um die Gründe für das Scheitern des Referendums und die künftigen Entwicklungsperspektiven des kolumbianischen Friedensprozesses.