Genderforum JMU goes Fakultät
Unter dem Motto „Genderforum JMU goes Fakultät“ fand am 10. Juli 2019 erstmals ein Tag der Genderforschung an der Universität Würzburg statt, beginnend mit der Fakultät für Humanwissenschaften. Organisiert wurde der Tag vom Genderforum JMU in Kooperation mit dem Human Dynamics Centre und dem Arbeitskreis Gender des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie.
Das bunte Programm aus Vorträgen, Postersession und Podiumsdiskussion zeigte die Forschungsbreite der verschiedenen an der Fakultät für Humanwissenschaften vertretenen Teilbereiche und Disziplinen, die sich mit dem Thema „Gender“ beschäftigen.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer*innen durch die Universitätsfrauenbeauftragte Prof. Dr. Marie-Christine Dabauvalle, den Prodekan der Fakultät für Humanwissenschaften Prof. Dr. Johannes Hewig, die Frauenbeauftragte der Fakultät für Humanwissenschaften Prof. Dr. Andrea Kübler und die Mitglieder des Arbeitskreis Gender die Teilnehmenden folgte das inhaltliche Programm.
Prof. Dr. Christiane Gross vom Institut für Politikwissenschaft und Soziologie führte in ihrer Keynote zum Thema „Wissenschaft und Geschlecht“ in die Thematik ein. Prof. Gross wies einerseits auf die ‚Leaky Pipeline‘ in der Wissenschaft am Beispiel einer Befragung von Habilitierten in Deutschlandhin. Andererseits verdeutlichte sie anhand einer weiteren Studie die divergierende Wortdichte und Sprechgeschwindigkeit im Rahmen soziologischer Konferenzen in Abhängigkeit des Geschlechts. Insbesondere jüngere Frauen sprechen deutlich schneller und komprimierter, wobei weniger das Geschlecht an sich, als das Verhältnis von Männern und Frauen in Zusammenhang mit der Verteilung von Redebeiträgen steht.
Es folgte eine Postersession, bei der vorab eingereichte Posterbeiträge aus der Studierendenschaft und dem akademischen Mittelbau präsentiert wurden.
- Gender quotas and women’s representation in the Parliament: Brazil (2018) and Germany (2017) von Anna Paula Bennech und Matheus Jones Zago (beide am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre)
- Queering „The Muslim“: Die Konstruktion des Muslimischen Mannes und Einschreibungen in seine Sexualität von Danyel Diyap Mehmet Büyükaşık (Lehramt an Gymnasien Sozialkunde und Englisch, 6. Semester)
- “If they can do it, so can I” How Fitness-Influencer improve women’s fitness related self-efficacy beliefs von Jenny Heeger (Medienkommunikation, 4. Semester) und Dr. Astrid Carolus (Arbeitsbereich Medienpsychologie)
- Children stereotyping: How the family affects children’s gender formation von Silvia Panini (Politicial and Social Studies, Erasmus Student, 4. Semester), Alzbeta Ulicna (Political and Social Studies, 4. Semester) und Malgorzata Dlugosz (Ethnology, Erasmus Student, 4. Semester)
- Alexa or Alexander? „Gender doesn’t matter in the evaluation of Smartspeakers“ von Anna-Maria Törke (Medienkommunikation, 6. Smester), Dr. Astrid Carolus (Arbeitsbereich Medienpsychologie), Prof. Dr. Carolin Wienrich (Juniorprofessur für Mensch-Technik-Systeme)
- Geschlechtsspezifische Lohnungleichheiten in einkommensstarken Absolventengruppen. Eine Analyse des Gender Wage Gaps bei MINT‐AbsolventInnen und Promovierten von Laura Zapfe und Lea Goldan (beide am Lehrstuhl für Methoden der quantitativen empirischen Sozialforschung)
Anschließend folgte in geheimer Abstimmung die Wahl des besten Posters durch die Teilnehmer*innen. Hier konnte sich das Poster von Jenny Heeger und Dr. Astrid Carolus durchsetzen. Die beiden erhielten einen vom Genderforum gestifteten Gutschein im Wert von 100 € für die Buchhandlung Neuer Weg in der Sanderstraße.
Zum Abschluss des Tages hielten Dr. Astrid Carolus, Prof. Dr. Frank Schwab und Maximilian von Andrian-Werburg vom Institut Mensch-Computer-Medien einen Vortrag zur medienpsychologischen Perspektive auf Sexualität in den Medien, in dem sie verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit dem Konsum von Pornografie aus wissenschaftlicher Perspektive und auf Basis empirischer Daten vorstellten. Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion mit den drei Referent*innen, Eva Nagler vom FemFest Würzburg sowie den zwei Sozialpädagog*innen Anke Fackler und Johannes Jahn von der Diakonie Würzburg, die Sexualerziehung in Schulen geben.
Der Arbeitskreis Gender dankt allen Referent*innen und Beteiligten für Ihre vielfältigen und spannenden Beiträge, sowie allen Teilnehmer*innen für Ihr Interesse und Ihre Diskussionsbeiträge.