Intern
Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

03.07.2024: Vortrag

Vortrag von Dr. Yves Zinngrebe am 03.07.2024 zum Thema: How can a National Biodiversity Strategy contribute to a social-ecological Transformation?

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Konflikte und Nachhaltigkeit“ des Forum Nachhaltigkeit war Dr. Yves Zinngrebe  vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung am 03.07.2024 zu Gast in Würzburg und referierte darüber, wie eine nationale Biodiversitätsstrategie zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen kann und welche Rolle nationale Planungsprozesse dabei spielen.  

Dr. Zinngrebe betonte zunächst die immense Bedeutung der Biodiversität für das menschliche Leben. Flora und Fauna spielen außerdem eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Klimas. Gleichzeitig sei der Verlust der biologischen Vielfalt jedoch neben dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung derzeit Teil einer globalen Dreifachkrise. Um die direkten und indirekten Triebkräfte dieser Dreifachkrise zu adressieren, stellen sich zahlreiche Gerechtigkeits- und Governancefragen. 

Der Biodiversitätspolitik kommt eine zentrale Rolle zu. Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) von 1993 ist mit 196 Mitgliedsstaaten das wichtigste multilaterale Abkommen zum Schutz der globalen Biodiversität. Nationale Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) sind zentrale Instrumente dieses Abkommens. Sie verpflichten die Staaten zu einer nationalen Biodiversitätsplanung und legen dar, wie die Länder die Ziele der Konvention unter Berücksichtigung ihrer spezifischen nationalen Gegebenheiten erreichen wollen. 

Dr. Zinngrebe berichtete von Forschungsprojekten aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Honduras, Indonesien, Mexiko, Peru, Ruanda und Südafrika. Er untersucht darin, wie NBSAPs die Umsetzung von Biodiversitätszielen erfolgreich unterstützen können und welche Faktoren dies begünstigen. Seine Ergebnisse zeigen, dass NBSAPs grundsätzlich das Potenzial haben, Biodiversität und dessen Integration auch in andere Politikfelder zu fördern. Vier Faktoren, wurden identifiziert, die dies unterstützen: die Schaffung von Bewusstsein und Eigenverantwortung, die Mobilisierung von Koalitionen und Partnerschaften, die Neuausrichtung von Politik und Unterstützung sowie die Förderung der Rechenschaftspflicht.  

Der Vortag machte deutlich, dass nationale Biodiversitätsstrategien zentrale Instrumente in der sozial-ökologischen Transformation sind und einen wirksamen Beitrag zur Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise leisten können.