Grundlagen der europäisch-indischen strategischen Partnerschaft
Im Oktober 2015 wurde bei bilateralen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi das Programm „Deutsch-Indische Partnerschaften im Hochschulbereich“ unterzeichnet. Daraus förderte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) gleich drei neue Projekte, bei denen die Universität Würzburg mit Partnern in Delhi kooperierte. Die indischen Partner erhielten von der University Grants Commission Delhi eine Förderung in vergleichbarer Höhe. Die Projekte waren in den Disziplinen (1) Politikwissenschaft, Europaforschung und Internationale Beziehungen, (2) englische Literatur- und Kulturwissenschaft sowie (3) Erwachsenenbildung angesiedelt.
Thematische Ausrichtung
Am Indien-Forum war Projekt Nummer eins angesiedelt. Unter dem Titel „Grundlagen der europäisch-indischen strategischen Partnerschaft“ arbeiteten Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Prof. Dr. Michael Becker, Dr. Matthias Gsänger, Dr. Philipp Gieg und Timo Lowinger mit der Jawaharlal Nehru University New Delhi zusammen. Dort leiteten Prof. Dr. Ummu Salma Bava und Prof. Dr. Anupama Roy den indischen Projektteil.
Die Kooperation fokussierte auf das Thema "Grundlagen der europäisch-indischen strategischen Partnerschaft: Vergleichende Perspektiven auf europäische und indische politische Ideen, Politiken und internationale Kooperation". Ziel war, die Grundlagen im politischen Denken und die Prinzipien und Strukturen der europäisch-indischen Partnerschaft herauszuschälen, die sich auf politischer Ebene in der 2004 geschlossenen Strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Indien manifestieren.
Vertiefte Zusammenarbeit von IPS und JNU
Im Rahmen des Projekts wurde die Zusammenarbeit mit der JNU, unserem wichtigsten indischen Partner, vertieft und damit die Internationalisierung des Instituts und der Universität vorangetrieben:
- Das Projekt ermöglichte sowohl IPS- als auch JNU-Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern, ihre Forschungs- und Lehrkooperationen zu intensivieren, indem es Mitarbeitermobilität, gemeinsame Workshops, Publikationsprojekte und Konferenzteilnahmen förderte.
- Das Projekt ermöglichte zudem sowohl IPS- als auch JNU-Studierenden, die jeweilige Partnerinstitution zu besuchen, um für ihre Qualifikationsarbeiten und Master-Forschungsprojekte zu forschen, Hintergrundgespräche und Interviews zu führen sowie an Seminaren, Vorlesungen, Winter und Summer Schools teilzunehmen.
Das Projekt legte mithin großen Wert darauf, auch Studierende einzubeziehen: Auslandsaufenthalte und die Teilnahme an Winter und Summer Schools schufen Kontakte und förderten die interkulturelle Kompetenz und schufen eine Wissens- und Erfahrungsbasis. Im Rahmen der Projektlaufzeit von vier Jahren wurden Studierende aus Würzburg und Neu-Delhi in die Lage versetzt, ihre Master- und Doktorarbeiten im Rahmen des Projektthemas zu verfassen.
Indien-Forum als institutioneller Rahmen
Um einen erfolg- und ertragreichen Austausch mit unseren indischen Partnern zu gewährleisten, fungierte das Indien-Forum als institutioneller Rahmen für die Zusammenarbeit im Rahmen des Programms Deutsch-Indische Partnerschaften im Hochschulbereich. Auch über die Projektlaufzeit hinaus blieb es die Schnittstelle für die Kooperation des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie mit unseren indischen Partnern und koordinierte die Aktivitäten mit anderen Instituten und Abteilungen der Universität Würzburg.
Das Projekt knüpfte unmittelbar an unsere bestehende Partnerschaft mit der JNU an und versetzte uns in die Lage, das Forschungs- und Lehrprofil unserer Kooperation weiterzuentwickeln – mit einem dezidierten Fokus auf den "Grundlagen der europäisch-indischen strategischen Partnerschaft".
Die Aktivitäten des Indien-Forums am IPS werden durch
den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.