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Institute of Political Science and Sociology

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Handelsblatt interviewt Prof. Sonja Grimm zum Kahlschlag bei USAID

03/11/2025

Prof. Dr. Sonja Grimm warnt in einem Handelsblatt-Beitrag vom 9. März 2025 vor den weitreichenden Folgen von Trumps Milliardenkürzungen der US-Entwicklungshilfe. Ihrer Einschätzung nach gefährden die Einschnitte nicht nur die Stabilität der Ukraine, sondern könnten auch Migration nach Europa verstärken und autokratischen Staaten wie China und Russland neuen Einfluss verschaffen. „Das entstehende Vakuum füllen die Autokratien unserer Welt“, so Grimm – ein globales Experiment mit ungewissem Ausgang.

United States Coast Guard - https://www.flickr.com/photos/coast_guard/2899906064/in/photostream/

In ihrem Beitrag vom 9. März 2025 im Handelsblatt diskutiert die Journalistin Anna Lea Jakobs  mögliche Folgen von Trumps Millardenkürzungen der US-Entwicklungshilfe. Sie und beruft sich dabei auf die Experteneinschätzung von Prof. Grimm.

Ukraine-Hilfe

Der Kahlschlag bei USAID stellt auch Deutschland vor Grundsatzentscheidungen, insbesondere hinsichtlich der künftigen Verteidigungsausgaben. Union und SPD, die gerade über eine schwarz-rote Koalition verhandeln, wollen den Spielraum für Militärausgaben drastisch erhöhen, wovon auch die Ukraine profitieren könnte, so Jakobs.  Einige Entwicklungsexperten, unter ihnen Prof. Grimm kritisieren, die humanitäre Hilfe trete dabei zu stark in den Hintergrund. Diese sei aber für die Stabilität der Ukraine wichtig, sagt Prof. Grimm.

Migration

Eine  mögliche Folge der Kürzungen könnte mehr Migration nach Europa und Deutschland sein, mutmaßt Jakobs. In der Wissenschaft ist allerdings umstritten, ob durch weniger Entwicklungshilfe mehr Menschen flüchten. Professorin Grimm schätzt: „Der amerikanische Rückzug kann die Migration nach Europa beeinflussen.“ Doch wie genau sich die Zahlen entwickeln werden, kann auch die Entwicklungsexpertin nicht sagen: „Wir erleben ein Laborexperiment live.“ In diesem Ausmaß sei noch nie ein Entwicklungsprogramm beendet worden.

Zur Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit

Angesichts der deutschen Haushaltslage ist es unwahrscheinlich, dass Deutschland das Budget der  USA ersetzt, argumentiert Jakobs. Für China oder Russland eröffnet das die Chance, ihren globalen Einfluss weiter auszubauen. Wissenschaftlerin Grimm sagt in diesem Zusammenhang voraus: „Das entstehende Vakuum füllen die Autokratien unserer Welt.“

 

Der vollständige Beitrag kann hier  eingesehen werden.

Eine Einschätzung von Prof. Grimm und Kolleg:innen des Netzwerks Externe Demokratisierungspolitik über die Folgen für die internationale Demokratieförderung ist hier.

Empfehlenswert zu diesem Thema ist darüber hinaus ein Beitrag des US-amerikanischen Demokratieförder-Experten Thomas Carothers, der hier  zu lesen ist.

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