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Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Europapolitik im Würzburger Rathaus handlungsorientiert erleben

14.07.2024

Studierende des Fachs Politik und Gesellschat trafen sich erneut in den imposanten Räumlichkeiten des Würzburger Rathauses, um zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zweier Würzburger Gymnasien an einer Politiksimulation zur EU- Klimapolitik teilzunehmen.

Mit der Planspielmethode, die die Studierenden so intensiv kennenlernen und in ihrer konkreten Anwendung an mitspielende Schülerinnen und Schülern didaktisch erproben konnten, wurde am Beispiel der Neuordnung des europäischen Emissionshandels das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der EU simuliert. Planspiele fördern in simulativer Hinsicht die Ausprägung und Festigung politischer Handlungsstrategien bei den mitspielenden Schülerinnen und Schülern ohne gravierende Konsequenzen für die politische Realität fürchten zu müssen. Die Anwendung handlungsorientierter Unterrichtsmethoden wie dem Planspiel in der Politischen Bildung hat sich in wissenschaftlichen Studien bei Schülerinnen und Schülern durchwegs als besonders kompetenzfördernd und behaltenswirksam erwiesen.

Dabei konnten die Teilnehmenden erfahren, dass das ordentliche Gesetzgebungsverfahren ein an einigen Stellen durchaus komplexes Wechselspiel zwischen dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission und dem Rat darstellt. Die Studierenden arbeiteten sich hierfür im Vorfeld in unterschiedlichste Positionen mit teilweise extremen Sichtweisen ein. Um diese die kompletten zwei Tage während des Planspiels zu vertreten, waren Perspektivübernahme und politische Handlungsstrategie gefragt. Ebenso wurde schnell klar, dass das teilweise etwas intransparente Gesetzgebungsverfahren der EU sehr langwierig sein kann. Auch lernten die Teilnehmenden durch die unterschiedlichsten politischen Positionen mit teilweise extremen politischen Ideologien und verschiedenen wirtschaftlichen Interessen in der EU, dass Kompromissbereitschaft und Frustrationstoleranz der Beteiligten gefragt sind, um ein zufriedenstellendes Ziel zu erreichen.

Die Studierenden erwarben so wertvolle Kompetenzen, die ihnen später auch als Politiklehrkraft sehr hilfreich sein können. Das Thema Europäische Union und besonders aktuelle Herausforderungen in der Klimapolitik sind im aktuellen Diskurs gesellschaftlich sehr relevant. Die Äußerungen der Studierenden zu diesem real-simulativen Handeln waren durchweg positiv. Es wurde rückgemeldet, nun das Gesetzgebungsverfahren besser nachvollziehen zu können. Für einige ist es auch denkbar, ein Planspiel mit ihren zukünftigen Schülerinnen und Schülern durchzuführen.

Das Planspiel fand als Kooperationsprojekt der Fachvertretung Didaktik Politik und Gesellschaft der Universität Würzburg mit der Universität Eichstätt und der Politischen Akademie in Tutzing statt.

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