Gastvortrag: Geschlechterregime und Sozialpolitik in Argentinien und Bolivien
15.04.2013Der Arbeitskreis Lateinamerika lädt am Donnerstag, 02.05.2013, um 18 Uhr zu einem Gastvortrag ein. Die Veranstaltung findet in R 02.206 am Wittelsbacherplatz 1 statt. Referentin ist Dr. Anne Tittor von der Universität Kassel/ Universität Bielefeld.
Inhalt des Vortrags:
In den letzten Jahren haben die Regierungen in Argentinien und Bolivien Gesetze und Regelungen verabschiedet, die den Abbau geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit in verschiedensten Bereichen anstreben: Innerhalb der Gesundheits- und Bildungspolitik werden geschlechtersensible Maßnahmen eingeführt, bei den Sozialversicherungssystemen und auf dem Arbeitsmarkt wird der Benachteiligung und Marginalisierung von Frauen entgegengewirkt und die Stellung der Frauen innerhalb der Familie durch die Cash Transfers aufgewertet. Angesichts dieser Entwicklungen wird in dem Vortrag analysiert, ob und inwiefern die Politiken auf dem Feld der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu einer größeren Geschlechtergleichheit beitragen. Auf welchen Ebenen des Geschlechterregimes setzen die Politiken der neuen Regierungen an? Markieren sie innerhalb der verschiedenen wohlfahrtstaatlichen Systeme strukturelle Umbrüche und tragen zu einem nachhaltigen Wandel der Geschlechterregime bei?
Über die Referentin:
Dr. Anne Tittor hat Soziologie, Politikwissenschaft und Friedens- und Konfliktforschung in Marburg und Santiago de Compostela studiert und am Promotionskolleg Global Social Policies and Governance an der Universität Kassel ihre Promotion verfasst, die vor Kurzem unter dem Titel "Gesundheitspolitik in Lateinamerika. Konflikte um Privatisierungen in Argentinien und El Salvador" erschienen ist. Sie arbeitet gegenwärtig im Forschungsprojekt „Die Amerikas als Verflechtungsraum“ an der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Nord-Süd-Beziehungen, Gesundheits- und Sozialpolitik, soziale Bewegungen, sozial-ökologische Konflikte sowie Geschlechterverhältnisse in Lateinamerika.