„Nahaufnahme“ – Einblicke in die DAHW-Arbeit Weltweit“ – Das Vortrags- und Diskussionsformat zwischen Theorie und Praxis
20.02.2024Am 19. Januar 2024 fand die zweite Ausgabe des Formates „Nahaufnahme“ der Deutschen Lepra- und Tuberkulose e.V. in den Büros der NGO in Würzburg statt. Im Rahmen der Veranstaltung erhielten Masterstudierende des IPS die Möglichkeit, das im Studium theoretisch erarbeitete Wissen zu Entwicklungszusammenarbeit mit Stimmen aus der Praxis zu diskutieren und kritische Nachfragen zur Umsetzung vor Ort zu stellen.
Der Austausch fand als krönender Abschluss des dreitägigen Blockseminares „Entwicklungszusammenarbeit – auf globaler, regionaler und lokaler Ebene“ des IPS-Masters im Wintersemester 2023/2024 statt, in dem sich die Studierenden aus einer kritisch-sozialwissenschaftlichen Perspektive dem Thema „Entwicklung“ näherten. Betreuerin des Seminares und Hauptinitiatorin der DAHW-Kooperation war Dr. Manuela Scheuermann, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut tätig ist.
Inhaltlich beschäftigte sich die Seminargruppe mit unterschiedlichsten theoretischen Ansätzen, politischen Akteuren sowie den damit verbundenen Herausforderungen und Spannungsfeldern in der Umsetzung von Entwicklungszusammenarbeit. Ziel der gemeinsamen Veranstaltung mit der DAHW war es deshalb, diese Theorie mit der Praxis in Verbindung zu bringen und einen Austausch zu schaffen. Als Vorbereitung erarbeitete die Gruppe exemplarisch die Projekte im Senegal zur Leprabekämpfung, die durch die Abschaffung eines diskriminierenden Gesetzes in den letzten Jahren besondere Dynamik entwickelt hat und ein spannendes Praxisbeispiel für das Seminar bot.
Vor Ort willkommen geheißen wurden die Teilnehmenden dann sowohl von den beiden DAHW-Vorstandsmitgliedern Patrick Georg und Joachim Beringer als auch der Forschungskoordinatorin Dr. Christa Kasang sowie dem zugeschalteten Programmdirektor im Senegal, Mahamath Cissé.
Nach einem Selbststudium informativ aufbereiteter Infoplakate über die Vielfältigkeit der DAHW-Projekte begann der Nachmittag mit einer kurzen Begrüßungsrede von Patrick Georg und Dr. Scheuermann, die beide die Relevanz dieses Austausches zwischen Wissenschaft und Praxis betonten.
Im Anschluss ermöglichte Dr. Kasang der Gruppe einen Einblick in die Hintergründe und Historie der NGO, die übergeordneten Zielsetzungen und Werteverständnisse sowie der konkreten Projektarbeit im Senegal und der Entwicklung des diskriminierenden Gesetzes zur Existenz sogenannter „Dörfern zur sozialen Wiedereingliederung“, an dessen endgültige Abschaffung im Jahr 2023 die DAHW einen essenziellen Anteil hatte. Dies geschah durch gesundheitliche Präventions-, Diagnose- und Nachsorgearbeit, jahrzehntelange Sensibilisierungs- und Bildungsförderung der Gesellschaft sowie der Unterstützung der Aktivistin:innen durch Advocacy-Arbeit.
Im Nachgang erhielten die Teilnehmenden dann die Möglichkeit, sowohl mit Dr. Kasang als auch mit Mahamath Cissé in den Austausch zu gehen. Diskutiert wurde zum einen, wie es nun politisch und ganz praktisch nach der Gesetzesabschaffung vor Ort weitergeht. Zum anderen aber auch darüber, welche besondere Wertschätzung die DAHW als deutsche NGO in der Region genießt, da sie bereits jahrzehntelang glaubwürdig, partnerschaftlich und nachhaltig mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeitet.
Gemeinsam mit den DAHW konnte die Seminargruppe den Abend dann - mit Gebäck, Getränken und weiterführenden Austauschgesprächen zwischen Theorie und Praxis – ausklingen lassen.
Autorin: Sofia Tahri
Bildrechte: 1-4: DAHW, 5: Manuela Scheuermann