Neue Publikation von Dr. Elena Dück erschienen
10.11.2024In ihrem neuen Open-Access-Artikel in der Politischen Vierteljahresschrift untersuchen Elena Dück, Zina Weisner und Elodie Thevenin, wie der europäische Migrationsdiskurs seit dem Russland-Ukraine-Krieg von Ethnie, Geschlecht und Distanz geprägt ist. Ihre Analyse zeigt, dass neben Vorstellungen von Schutzwürdigkeit auch das Bedrohungsbild eines "russischen Anderen" eine zentrale Rolle spielt.
Diese Woche ist der Artikel "Female, Deserving, and European? The Changing EUropean Migration Discourse in the Face of the Russia–Ukraine War" von Elena Dück, Zina Weisner (Universität für Weiterbildung Krems) und Elodie Thevenin (Jagiellonian Universität, Krakau) open-access in der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) erschienen.
Ausgehend von diskurstheoretischen Ansätzen und der kritischen Migrationsforschung gehen die Autorinnen der These nach, dass der Diskurs von den Kategorien „Ethnie“, „Geschlecht“ und „Distanz“ geprägt ist, die mit Vorstellungen von nationaler Identität und europäischen Werten verbunden sind. Um den europäischen Diskurs auf mehreren Ebenen abzubilden, rekonstruieren sie den politischen Diskurs auf der EU-Ebene sowie in Polen und Deutschland.
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass der europäische Diskurs trotz nationaler Unterschiede und des Vorhandenseins etablierter Tropen von Schutzwürdigkeit nicht ausschließlich auf Vorstellungen der Verletzlichkeit des ukrainischen Anderen und des europäischen Selbst beruht, sondern auch stark von der Wahrnehmung des bedrohlichen russischen Anderen beeinflusst wird. Der Beitrag ist Teil der PVS Special Issue "The Russia-Ukraine war as a formative event in global security policy", die von Elena Dück und Bernhard Stahl (Universität Passau) herausgegeben wird und Anfang 2025 erscheint.