Neue Ergebnisse der Befragung "Wir in Würzburg – Zusammenhalt in Stadt und Landkreis"
22.10.2024In einer richtungsweisenden Forschungskooperation haben die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Smarte Region Würzburg eine umfassende Studie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region Würzburg durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wurden am 16. Oktober 2024 im Rathaus vorgestellt
Angesichts sich verstärkender multipler Krisen (z.B. durch Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Verschmutzung und Pandemien) und tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel (z.B. durch Digitalisierung) hat das interdisziplinäre Forschungsteam unter der Leitung von Ulrike Zeigermann, Juniorprofessorin für Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung, die soziale Resilienz der Region untersucht – die Fähigkeit der Gesellschaft, Krisen zu bewältigen und sich an neue Herausforderungen nachhaltig anzupassen.
Vom 4. März bis 2. Mai 2024 wurde eine Befragung durchgeführt, die sich an 8.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Würzburg richtete. Die ausgewählten Personen wurden darin unter anderem gebeten zu berichten, welche gesellschaftlichen Herausforderungen sie derzeit besonders wahrnehmen und wie gut sie sich auf diese in ihrer Gemeinschaft sowie durch öffentliche Angebote vorbereitet fühlen. Mit einer überdurchschnittlichen Rücklaufquote von 30,6 % beteiligten sich 2.396 Personen an der Studie. Diese hohe Beteiligung spiegelt das große Interesse der Bevölkerung wider und sorgt für eine fundierte Datengrundlage.
Die Ergebnisse der Umfrage bieten in Stadt und Landkreis Würzburg aktuelle Erkenntnisse darüber, wie widerstands-, anpassungs- und transformationsfähig die Gesellschaft ist. Sie zeigen aber auch auf, welche Verbesserungspotenziale zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bestehen; wie lokale Unterstützungsnetzwerke und Informationen zur Vorbereitung und Reaktion auf Krisen helfen und welche öffentlichen Maßnahmen für eine zukunftsorientierte Entwicklung erfolgreich sein können.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 16. Oktober 2024 im Rathaus vorgestellt
Ulrike Zeigermann und Micha Pastuschka stellten am 16. Oktober 2024 Mitgliedern des Stadtrates und des Kreistages die Ergebnisse der Umfrage vor.
In der Umfrage wurden Mobilität, Wohnen sowie Klima und Umwelt als die drängendsten Themen identifiziert. Bei der Mobilität werden Verbesserungen beim motorisierten Verkehr, öffentlichen Nahverkehr sowie der Situation von Fußgängern und Radfahrern als wichtige Aspekte genannt. Im Bereich Wohnen stehen die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Wohnraum im Fokus. Gleichzeitig wird im Bereich Klima und Umwelt die Anpassung an Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Hitze, sowie der Schutz von Trinkwasser und Grünflächen als wichtige Aufgabe gesehen.
Weiterhin ist die Bedeutung des sozialen Zusammenhalts als Schlüssel für die Resilienz der Region hervorzuheben. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Migration wurde von den Befragten als Herausforderung genannt – sowohl im Hinblick auf Zuwanderung als auch auf Integration. Die Studie zeigt zudem auf, dass digitale Lösungen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts spielen können. Eine verstärkte Einbindung der Bevölkerung durch Beteiligungsmöglichkeiten und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements eröffnet neue Handlungsspielräume.
Mit dieser Studie wird der Grundstein für die Betrachtung langfristiger Entwicklungen in Stadt und Landkreis Würzburg gelegt. Eine weitere Befragung ist für 2026 geplant, um den gesellschaftlichen Wandel zu analysieren.
Weitere Informationen und die komplette Auswertung der Befragung finden Sie hier.
Kontakt:
Ulrike Zeigermann
Projektleiterin
ulrike.zeigermann@uni-wuerzburg.de