Forschungsbereich Nachhaltige Governance
Klima- und Nachhaltigkeitsfragen zählen zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Ein Forschungsschwerpunkt sind deshalb die sozialwissenschaftlichen Herausforderungen, die sich durch nachhaltige Transformationsprozesse für politische Akteure, Institutionen und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse ergeben. Eine zentrale Frage ist, wie und unter welchen Bedingungen Nachhaltigkeit in verschiedene Politikfelder, gesellschaftliche Strukturen und Organisationen integriert wird. Das beinhaltet die Erforschung aktueller und zukünftiger Fragen transnationaler nachhaltiger Governance. Dabei geht es um neue Ansätze gesellschaftlicher (Selbst-)Steuerung über verschiedene politische Ebenen hinweg und unter Beteiligung diverser Akteure, u.a. mit Blick auf Klimawandel, erneuerbare Energien, Umweltverschmutzung, nachhaltige Mobilität und multiple Krisen im Anthropozän.
My research, titled "Integrating Climate Change and Sustainable Development Policies through Policy Coherence in Mongolia", aims to deepen understanding of localized drivers and barriers to policy coherence between climate change and sustainable development policies, with a focus on underrepresented regions like Mongolia. It examines how political factors shape synergies and trade-offs both horizontally (across sectors) and vertically (across governance levels). The study advances academic discourse on policy coherence by addressing governance challenges in Mongolia’s resource-dependent economy, offering context-specific insights into the political and institutional dynamics influencing sustainable climate and development governance.
Dieses Promotionsprojekt untersucht, wie Machtstrukturen und institutionelle Gegebenheiten die Ausgestaltung der EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur (NRL) und der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) beeinflussen – zwei zentrale Bausteine des EU-Green-Deals zur Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts. Mithilfe von Netzwerkanalysen und Prozess-Tracing-Methoden wird analysiert, wie unterschiedliche Formen von Macht EU Entscheidungsprozesse und die Einbindung von Stakeholdern beeinflussen. Gleichzeitig wird untersucht, inwiefern bestehende Strukturen die Integration umweltpolitischer Ziele im EU-Gesetzgebungsprozess fördern oder behindern. Das Projekt stützt sich auf die Analyse von Dokumenten, Gesetzesentwürfen, Konsultationen sowie Interviews und Umfragen mit Brüsseler Interessengruppen. Ziel ist es, politische Netzwerke, Schlüsselmomente und die dahinterliegenden Mechanismen zu identifizieren, die den politischen Ausgang prägen.
Wissenschaftlich schließt das Projekt eine Forschungslücke, indem es den Einfluss von Macht im Kontext der Politikintegrationsforschung beleuchtet – ein Aspekt, der trotz potenzieller Interessenkonflikte bei der Integration von Umweltbelangen bislang wenig berücksichtigt wurde. Gesellschaftlich liefert das Projekt neue Einblicke, die dazu beitragen können, künftige politische Maßnahmen integrativer und kohärenter zu gestalten. Eine verbesserte Integration ökologischer Aspekte ist entscheidend, um den notwendigen systemischen Wandel voranzutreiben, der Biodiversität schützt und langfristige Nachhaltigkeitsziele erreichbar macht.