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Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Prof. Dr. Michael Becker

Nachruf Michael Becker 1958-2024

Völlig überraschend und unfassbar verstarb unser Freund und Kollege Michael Becker am Sonntag, den 28. April 2024. Kurz zuvor hatten wir uns noch über seine weiteren Pläne ausgetauscht. Gerne hätte er seine Lehr- und Forschungstätigkeiten auch nach Erreichen des Ruhestands fortgesetzt. Ein Abschiednehmen aus dem akademischen Bereich war für ihn nicht denkbar. Zu eng war sein Leben damit verbunden.

Nach einem Magister-Studium der Politikwissenschaft, der Philosophie und der Soziologie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz wurde Michael Becker im November 1991 mit der Schrift „Rechtsstaatliche Legitimität zwischen der Kritik der Verständigungsverhältnisse und der Kritik der Urteilskraft" an der Universität Mainz zum Dr. phil. promoviert und startete dort im gleichen Jahr seine akademische Tätigkeit mit einem Lehrauftrag. Nach zweijähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Innenpolitik von Jürgen W. Falter wurde Dr. Becker zunächst mit der Vertretung der Stelle eines akademischen Direktors (Wolfgang Ismayr) am Lehrstuhl für Politikwissenschaft I (Lehrstuhl Zintl) an der Universität in Bamberg betraut. Anschließend war er ebenda fünf Jahre Wissenschaftlicher Assistent. In dieser Zeit hat er seine Habilitationsschrift „Verständigungsorientierte Kommunikation und rechtliche Ordnung“, verfasst. Ab März 2002 war er Privatdozent an der Universität Bamberg und von 2002-2005 Mitarbeiter beim DAAD-Projekt „Die Produktion des Rechts – Parlamentarische Argumentation“ (Leitung: Jan-R. Sieckmann, Universität Bamberg). Damit verbunden waren Forschungsaufenthalte an der Universidad de Buenos Aires (Facultad de Derecho). Parallel fungierte er als Lehrbeauftragter an den Universitäten Mainz und Landau. Mehrfach hat er Mitte der 2000er Jahre C4 bzw. W3-Professuren vertreten. An der Universität Konstanz betraf dies Bereich „Innenpolitik und öffentliche Verwaltung“ (Lehrstuhl Seibel) bzw. „Verwaltungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Public Sector Reform“. Den Bereich „Politische Theorie“ (Lehrstuhl Zintl) in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Otto-Friedrich-Universität Bamberg vertrat er anschließend.

Seit dem Wintersemester 2007/2008 war Michael Becker am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg tätig, zunächst als Lehrkraft für besondere Aufgaben mit dem Schwerpunkt „Politische Theorie und Ideengeschichte“, den er umfassend ausfüllte. Im März 2019 erfolgte die Umhabilitation an die Universität Würzburg und Bestellung zum außerplanmäßigen Professor für die politikwissenschaftliche Teildisziplin der Politischen Theorie und Ideengeschichte. 

Seit 2013 führte er zahlreiche Indien-Aufenthalte durch mit Gastvorträgen an der Jawaharlal-Nehru University, der Jamia Millia Islamia und der University of Delhi in Neu-Delhi, der Mangalore University (Karnataka) und der Panjab University in Chandigarh (Punjab und Haryana). Von August bis Oktober 2022 hatte er eine Gastdozentur an der Humanities Faculty des Flagler College in St. Augustine/Florida inne. Geplant waren weitere Indien-Aufenthalte. Ein Forschungsprojektantrag war bereits eingereicht.

Es ist nicht leicht einen Nachruf über jemanden zu verfassen, dessen Weg ich seit über 40 Jahren in unterschiedlicher Intensität begleiten durfte. Spätestens seit unseren gemeinsamen Teilnahmen an den Lehrveranstaltungen von Garzón Valdés an der Universität in den 1980er Jahren kannten wir uns näher. Während ich dabei zunächst von der Lateinamerikathematik angezogen war und meine Abschlussarbeit zur Staatstheorie von Guillermo O’Donnell verfasste, zog es Michael Becker stärker zu den philosophischen Themen. Richtungsweisend war wohl dabei die Auseinandersetzung mit John Rawls und seiner Theorie der Gerechtigkeit, mit dessen Ansatz wir damals konfrontiert wurden. Michael Becker griff diese Thematik stärker auf und vertiefte sie in den folgenden Jahren. Dabei erweiterte er zunehmend seiner Fragestellungen. Doch zunächst wandte er sich zwei anderen Theoretikern zu, deren Vergleich in jenen Jahren eine innovative Fährte absteckte. So schrieb er seine 1991 an der Johannes Gutenberg Universität Mainz abgeschlossene Promotion zum Thema „Rechtsstaatliche Legitimität zwischen der Kritik der Verständigungsverhältnisse und der Kritik der Urteilskraft. Elemente einer politischen Theorie bei Jürgen Habermas und Ronald Dworkin“. Mit „Kommunikation/Verständigung“ und „Rechtstheorie/Rechtsordnung“ hatte er zwei Themen gesetzt, die er später immer wieder aufgriff und erweiterte.

Am nachdrücklichsten kam diese in seiner Habilitationsschrift „Verständigungsorientierte Kommunikation und rechtliche Ordnung“ zum Ausdruck, die 2003 im Nomos-Verlag erschien. Dabei geht es Michael Becker darum aufzuzeigen, dass Politik im Allgemeinen und Gesetzgebung im Besonderen nicht maßgeblich von den Eigeninteressen der beteiligten Akteure bestimmt sind. In einer kritischen Auseinandersetzung mit bedeutsamen normativen und deskriptiven Theorien der Gegenwart – dazu zählt er Grundrechts- und Konstitutionalismustheorien sowie Diskurs- und Deliberationstheorie der Demokratie – kann er zeigen, dass eine als legitim aufgefasste Gesetzgebung in erster Linie als eine Angelegenheit des Anführens von überzeugenden Gründen aufgefasst werden muss. Mit Blick auf die Anwendung des wohlbegründeten Rechts in der Rechtsprechung vertritt er die These, dass im Unterschied zu juristischen Argumentationstheorien nicht der Geltungsanspruch auf Richtigkeit, sondern derjenige auf Angemessenheit zentral ist.

Seine Auseinandersetzung mit Kommunikationsprozessen konzentrierte sich nicht nur auf Jürgen Habermas, Ingeborg Maus und deliberative Demokratie, sondern zog auch Denker wie Michael Oakeshott und Hannah Arendt ein, wie er in seinem Aufsatz zu „Überlegen – Überzeugen – Überreden. Sprache und Politik bei Oakeshott und Arendt“ (2013) überzeugend darlegte. Neben Michael Oakeshott beschäftige er sich mit Edmund Burke, einem weiteren Denker aus dem konservativen Spektrum. 

Umfassender sind seine Arbeiten zur Rechtsordnung, ein Thema, das er aus unterschiedlichen Perspektiven aufgriff, beleuchtete und reflektierte. Neben der bereits genannten Habilitationsschrift sind zwei Herausgeberbände zu nennen, die sich mit dem Verhältnis von Recht und Politik auseinandersetzten. Zum einen den Band „Rechtsstaat und Demokratie“ (zusammen mit Hans-Joachim Lauth und Gert Pickel) und zum anderen das Sonderheft der PVS zu „Politik und Recht“ (zusammen mit Ruth Zimmerling). Vertiefung fanden seine Überlegungen in der Auseinandersetzung mit dem politischen Liberalismus, hier vor allem das Verfassungsverständnis von John Rawls. Weiterführend griff er das Verständnis des Völkerrechts bei Rawls auf und konfrontierte es Überlegungen von Kant zum ewigen Frieden.

Später verband er die Ordnungsvorstellungen mit Überlegungen zur demokratischen Herrschaft in den verschiedenen Schriften zu Constitutionalism. Herauszuheben ist hier der Band zu Dimensions of Constitutional Democracy. India and Germany (zusammen mit Anupama Roy), Singapur 2020. Hier und in parallelen Schriften werden zwei neue Themen sichtbar, die aber in der Kontinuität des Gesamtwerks stehen. Zum einen kam das Thema Nation auf die Agenda, das er aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven aufgriff. Hier verteidigte er im Kontext der Globalisierung die Idee eines Nationsstaats als sozialen Zusammenhang und Solidargemeinschaft als den Rahmen, in dem eine rechtsstaatliche Demokratie gelebt werden kann. Die Sicherung der Grenzen war damit unabdingbar verbunden.

Zum anderen stieß er im Kontext seiner umfangreichen Indienstudien auf das Thema postcolonial studies. Auch dieses Thema ließ ihn nicht mehr los. Aber hier sollte zunächst der Hintergrund erläutert werden, der ihn auf diese Fährte brachte. Als Fachvertreter der Politischen Theorie und Philosophie war er in zwei Forschungspartnerschaften mit Indien involviert und hochgradig engagiert; zum einen in die DAAD-finanzierte Deutsch-Indische Partnerschaft (DIP): Grundlagen der europäisch-indischen strategischen Partnerschaft (2017 bis 2020), zum anderen in das BMBF-finanzierte Verbundprojekt zwischen mehreren deutschen und indischen Universitäten: ,, M.S. Merian – R. Tagore International Centre of Advanced Studies ‘Metamorphoses of the Political’ (ICAS:MP) (seit 2016). Auf diese Weise setzte er sich sehr für die Verstetigung und den weiteren Ausbau der universitären Kontakte ein, die zwischen den indischen Universitäten und dem Würzburger Institut für Politikwissenschaft und Soziologie bestehen. Für die Indienkooperation von Institut und Universität erwies sich Michael Becker als ein zentraler und unverzichtbarer Akteur.

Trotz dieser Vielfalt an theoretischen Arbeiten ist darauf hinzuweisen, dass er ein deutlich ausgebildetes Interesse an empirischen Prozessen hatte. Dies zeigt sich in seiner inzwischen in der zweiten Auflage erschienen Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland, in der er gut strukturiert und mit vielen Detailkenntnissen die rechtlichen und politischen Grundlagen der Politik in Deutschland erläutert. In separaten Ausführungen konzentrierte er sich dabei folgerichtig zu seinen theoretischen Beiträgen auf die Arbeit des Bundesverfassungsgerichts und mithin wieder auf sein Leitthema Recht und Politik.

Neben diesem Lehrbuch zum Politischen System der BRD sollte ein weiteres Lehrbuch hervorgehoben werden, das inzwischen in der fünften Auflage erschienen ist. Angesprochen ist das Lehrbuch zur „Politischen Philosophie“, das er gemeinsam mit den Bamberger Kollegen Johannes Schmidt und Reinhard Zintl verfasst hat. Bei diesem Band wird sein Verständnis von politischer Philosophie sehr schön deutlich. Es geht ihm nicht um eine chronologische Abarbeitung der Philosophiegeschichte, sondern um die Integration dieser Philosophiestränge in aktuelle Debatten zentraler Topoi wie Staat, Freiheit, Gerechtigkeit, politische Legitimität und friedvolle internationale Ordnung. Es gilt zu klären, welche Argumente die verschiedenen politischen Philosophen in die Debatte einbringen und wie hilfreich sie dabei zur Klärung komplexer Zusammenhänge sind.  

Im Rahmen seiner langjährigen Forschungstätigkeit hat sich Michael Becker nicht nur mit zentralen Topoi der politischen Philosophie wie Gerechtigkeit, Recht und Rechtsstaat, öffentliche Kommunikation und Verständigung sowie Konstitutionalismus auseinandergesetzt und innovativ in Beziehung gesetzt, sondern die Debatten stets in den zeitgenössischen Kontext gesetzt. Dies wird am deutlichsten sichtbar in seiner Auseinandersetzung mit postcolonial studies, die inzwischen eine beachtliche akademische Breitenwirkung erreicht hat. Mit Vehemenz verteidigte er in einer Kantschen Perspektive die Universalisierbarkeit von Rechten und kritisierte die Relativierung „westlicher Werte“, ohne die politischen Ungerechtigkeiten zu übersehen, die zurecht in dieser Diskussion mitgetragen und kritisiert werden. Auch wenn er zu Beginn der Forschung und später in den Bamberger Jahren stärker mit der analytischen Philosophie konfrontiert wurde, was sicherlich seinen Sinn für die Schärfung der Begriffe verstärkte, so wanderte er doch maßgeblich auf den Spuren der politischen Philosophie und ihren normativen Fragen. Er konnte dabei deutlich machen, welchen unverzichtbare Beitrag solch eine normative Fundierung der Forschung für die Politikwissenschaft leistet. Es ging ihm dabei nicht darum, fertige Lösungen zu präsentieren, sondern die Studierenden mit Argumenten vertraut zu machen, die sie dazu befähigen, normative Konflikte eigenständig zu bearbeiten.

Unabdingbar mit seinem akademischen Verständnis war die Lehre verbunden, die ihn über all seine Jahre begleitete. Hierbei hat er speziell in den Masterlehrprojekten theoretische Fragen mit empirischen Problemstellungen verknüpft. Mit großem Engagement bot er den Studierenden ein breites Repertoire an Lehrveranstaltungen an. Diese bezogen sich nicht nur auf den großen Kanon der politischen Philosophie, sondern griffen darüber hinaus vielfältig aktuelle Themen auf, die die politischen Diskurse der Gegenwart betrafen wie Migration und Integration, Bedrohungen der Demokratie durch internationalen Terrorismus oder Rassismus, die Grundstrukturen moderner westlicher Gesellschaften und ihr Verhältnis zu nicht-westlichen Gesellschaften. Solche Themen griff er gerne auch in seinen englischsprachigen Erasmus-Seminaren auf, in denen er die Vielzahl der hierbei vertretenen Perspektiven von studentischer Seite schätzte. In einem seiner letzten Seminare im vergangenen Wintersemester ging er mit den Studierenden einer an Kant orientierten Fragestellung nach, ob sich in der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung ein Muster bzw. eine Ausrichtung auf ein Ziel erkennen lässt.

Er war in der Lehre durchaus fordernd und freute sich, wenn er seine intrinsische Motivation an Studierende weiterreichen beziehungsweise in den Diskussionen entdecken konnte. Er forderte die inhaltliche Auseinandersetzung und war enttäuscht, wenn Studierende die Debatte nicht aufgriffen. So beklagte er die seit den Corona-Jahren sich mehrenden Fälle von Desinteresse und Lesemüdigkeit bei Studierenden. Unabhängig von solchen Erscheinungen hatte er stets ein offenes Ohr für die Belange und Bedürfnisse der Studierenden. 

Neben Forschung und Lehre war er vielseitig im Institut für Politikwissenschaft und Soziologie engagiert und verflochten. Er organisierte unter anderem den Alumni-Bereich, war der Ansprechpartner für die Vermittlung und Ableistung von Praktika und war mit anderen Kollegen für die Herausgabe der Schriftenreihe „Würzburger Arbeitspapiere für Politikwissenschaft und Soziologie“ (WAPS) zuständig. Im Habilitationsausschuss der Fakultät für Humanwissenschaften war er stets ein engagierter Diskussionsteilnehmer, der mit seinen vielfältigen Kenntnissen die Diskussionen bereicherte.

Es gab auch einen Michael Becker jenseits der akademischen Welt. Er liebte die Kunst in ihren verschiedenen Facetten. So besuchte er Ausstellungen in Paris und nahm auch für Konzerte weite Wege in Kauf. Sei es für ein Konzert von John McLaughlin in Hannover 2023 oder jüngst für eine Opernaufführung in Oslo. Umfassend waren unsere Diskussionen über das politische Geschehen. Aber ebenso konnten wir uns lange über das Geschehen im Fußball austauschen, dessen zunehmender Vermarktung er nicht folgen mochte. Ein besonderer Platz war für ihn seine reichbestückte Bibliothek, in der er sich verlieren konnte. Michael war ebenso ein der Natur verbundener Mensch, der früh morgens zu Bergwanderungen aufbrach, das Sonnenlicht genoss und den Sommer liebte.

Auch an diesen Facetten ließ er die Studierenden teilhaben als eine Person, die die Schönheit der Natur und die Literatur nicht nur genoss, sondern immer auch reflektierte, in Seminaren zu Tierrechten oder dem politischen Denken Thomas Manns.

Wir haben einen langjährigen Kollegen, einen Freund verloren, der uns in vielen Debatten kompetent mit seinen Argumenten immer wieder zum Nachdenken brachte, entweder zum Widerspruch reizte oder zum Konsens führte. So konnten wir auf unseren gemeinsamen Zugfahrten lange diskutieren, ohne zu merken, wie die Zeit verging. Das war vor allem in den letzten Jahren der vielen Zugverspätungen ein hohes Gut. Seine Kompetenz, Zuvorkommenheit und Unbestechlichkeit sowie seine Neugier werden uns fehlen. 

Hans-Joachim Lauth mit Matthias Gsänger

 

Bibliografische Hinweise

Monografien

  • Rechtsstaatliche Legitimität zwischen der Kritik der Verständigungsverhältnisse und der Kritik der Urteilskraft. Elemente einer politischen Theorie bei Jürgen Habermas und Ronald Dworkin. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Akademischen Grades eines Dr. Phil., vorgelegt dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1991
  • Politische Philosophie (zus. mit Johannes Schmidt und Reinhard Zintl) (im Rahmen der Reihe „Grundkurs Politikwissenschaft“ bei F. Schöningh), Paderborn 2020 (5. Auflage)
  • Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 2022
  • Grundstrukturen der Politik in der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 2011 
  • Verständigungsorientierte Kommunikation und rechtliche Ordnung, Baden-Baden 2003

Herausgeberschaften

  • Dimensions of Constitutional Democracy. India and Germany (zusammen mit Anupama Roy), Singapur 2020
  • Politischer Liberalismus und wohlgeordnete Gesellschaften. John Rawls und der Ver-fassungsstaat, Baden-Baden 2013
  • Politische Vierteljahresschrift - Sonderheft 36: Politik und Recht (zus. mit Ruth Zimmer-ling) Wiesbaden 2006
  • Rechtsstaat und Demokratie. Theoretische und empirische Studien zum Recht in der Demokratie (zus. mit Hans-Joachim Lauth und Gert Pickel), Wiesbaden 2001

Ausgewählte Artikel und Beiträge

  • Stichwort „Verfassung“, in: Johannes J. Frühbauer, Michael Reder, Michael Roseneck, Thomas M. Schmidt (Hrsg.), Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2023, 421-426
  • Die "am wenigsten gefährliche Gewalt" - Das Verfassungsgericht und die abstrakte Normenkontrolle in der konstitutionellen Demokratie, in: Wolfgang Muno, Christoph Wagner, Thomas Kestler und Christoph Mohamad-Klotzbach (Hrsg.), Staat, Rechtsstaat und Demokratie. Konzeptionelle und aktuelle Diskussionen in der vergleichenden Poli-tikwissenschaft (FS Hans-Joachim Lauth), Wiesbaden 2022, 117-142
  • Burkes Kritik an der englischen Kolonialherrschaft in Nordamerika und Indien, in: Thomas Lau u.a. (Hrsg.), Edmund Burke: Vater des Konservatismus?, Baden-Baden 2021, 147-169
  • Constitutionalism and Nationalism - Revisited, in: Roy/Becker 2020, 31-50
  • Dimensions of Constitutional Democracy (zusammen mit Anupama Roy), in: dies., Di-mensions of Constitutional Democracy. India and Germany, Singapur 2020, 1-27
  • Okzidentalismus - Die "östliche" Kritik an politischen Prinzipien des Westens, in: K. Marker et. al. (Hrsg.), Demokratie und Entscheidung, Wiesbaden 2019, 83-106
  • Von der Gerechtigkeitstheorie über den Politischen Liberalismus zum Völkerrecht - Stationen der politischen Philosophie bei John Rawls, in: Michael Becker (Hrsg.), Politi-scher Liberalismus und wohlgeordnete Gesellschaften. John Rawls und der Verfas-sungsstaat, Baden-Baden 2013, 11-32
  • Sittlicher Liberalismus? Individualismus und Gemeinschaft in Rawls' Rechtfertigung ei-ner freiheitlichen politischen Ordnung, in: Michael Becker (Hrsg.), Politischer Libera-lismus und wohlgeordnete Gesellschaften. John Rawls und der Verfassungsstaat, Ba-den-Baden 2013, 219-238
  • Überlegen - Überzeugen - Überreden. Sprache und Politik bei Oakeshott und Arendt, in: Michael Henkel und Oliver W. Lembcke (Hrsg.), Praxis und Politik. Michael O-akeshott im Dialog, Tübingen 2013, 141-159
  • Reine Theorie der Volkssouveränität oder prozeduralistisch halbierte Herrschaft des Rechts? Eine kritische Würdigung der politischen Theorie von Ingeborg Maus, in: Oliver Eberl (Hrsg.) Transnationalisierung der Volkssouveränität. Radikale Demokratie dies-seits und jenseits des Staates (FS Ingeborg Maus), Stuttgart 2011, 123-144
  • Gewaltenteilung und deliberative Demokratie, in: Sabine Kropp und Hans-Joachim Lauth (Hrsg.), Gewaltenteilung und Demokratie, Baden-Baden 2007, 72-90
  • Jürgen Habermas: Faktizität und Geltung, in: Schlüsselwerke der Politikwissenschaft, hrsg. von Steffen Kailitz, Wiesbaden 2007, 145-148
  • Frieden zwischen Staaten – Von Kant zu Rawls, in: Bamberger Beiträge zur Politikwis-senschaft, I-8, Bamberg 2005, 43-57
  • Argumentation und Gesetzgebung – Die „Stammzelldebatte“ im Deutschen Bundestag, in: Jan-R. Sieckmann (Hrsg.), Verfassung und Argumentation, Baden-Baden 2005, 145-171
  • Elemente demokratischer Herrschaft, in: Landeszentrale für politische Bildung Rhein-land-Pfalz (Hrsg.), Demokratie. Voraussetzungen, Herausforderungen, Perspektiven, Mainz 2003, Kap. 2
  • Die politische Theorie des Konservatismus: Michael Oakeshott, in: André Brodocz und Gary Schaal (Hrsg.), Politische Theorien der Gegenwart I, Opladen 2002, 221-251
  • Der heterogene Demos - Multikulturalität als Wertepluralismus und das Problem der Verrechtlichung, in: Hartmut Behr und Siegmar Schmidt (Hrsg.), Multikulturelle Demo-kratien, Wiesbaden 2001, 75-98
  • Die Eigensinnigkeit des Politischen: Hannah Arendt über Macht und Herrschaft, in: Pe-ter Imbusch (Hrsg.), Macht und Herrschaft. Sozialwissenschaftliche Konzeptionen und Theorien, Opladen 1998, 167-181
  • Moral, Verfassung und Gemeinsinn: Drei Varianten der Constitutional Politics, in: Zeit-schrift für Politikwissenschaft 3/98, 1031-1057
  • Reflektierende Urteilskraft und politische Philosophie, in: Politische Vierteljahres-schrift 38/2, 1997, 225-246
  • Modernitätsaspekte in Rawls’ politischem Liberalismus, in: Ingo Pies und Martin Le-schke (Hrsg.), John Rawls’ politischer Liberalismus, Tübingen 1995, 48-53
  • Politische Philosophie, in: Politikwissenschaft: Eine Einführung, hrsg. von Manfred Mols, Hans-Joachim Lauth und Christian Wagner, Paderborn 1994, 171-202
     

 

Abgehaltene Lehrveranstaltungen bis Wintersemester 2023/24

Vorlesungen

  1. Einführung in die Politische Philosophie (BA)
  2. Der Begriff des Staates in der sozialwissenschaftlichen Theorie
  3. Liberalismus, Demokratie und Staat
  4. Ideengeschichtliche und demokratietheoretische Grundlagen von Gesellschaft, Staat und Politik
  5. Regierung und Verwaltung in Deutschland und in Europa (4-stündig; BA)
  6. Ökonomische Theorien der Politik
  7. Politische Philosophie in Deutschland (20. Jahrhundert)

Masterkurse / Hauptseminare / Übungen im Hauptstudium / Forschungskolloquien

  1. Normative Political Theory (zus. mit indischen Dozentinnen und Dozenten)
  2. Constitutional Democracy (zus. mit indischen Dozentinnen und Dozenten)
  3. Die politische Philosophie Immanuel Kants
  4. Recht, Politik und Globalisierung
  5. Gesetzgebung und politische Theorie
  6. Theorien des Neuen Konstitutionalismus
  7. Demokratietheorien
  8. Naturrecht, Gesellschaftsvertrag und Politik
  9. Recht, Staat und Terrorismus
  10. Ökonomische Theorien der Politik
  11. John Rawls' Politischer Liberalismus
  12. Die politischen Theorien der Frankfurter Schule
  13. Freiheit, Selbstbestimmung und Solidarität
  14. Die politische Philosophie von Jürgen Habermas
  15. Modelle der Demokratie - Bürgerbeteiligung an der Gesetzgebung und der Verwaltung
  16. Das politische System der BRD
    - der Schweiz
    - Italiens

BA / Proseminare / Übungen im Grundstudium

  1. Grundkurs Politikwissenschaft
  2. Grundkurs: Moderne politische Theorie
  3. Grundkurs: Politische Ideengeschichte:
    i) Griechische und Römische Antike
    ii) Politische Theorien der Neuzeit
    iii) Politische Theorien der Moderne
  4. Demokratie und Rechtsstaat
  5. Wirtschaft und Gesellschaft
  6. Kommunitarismus: Ursprünge, Konzepte und Kritiken
  7. Macht- und Herrschaftstheorien
  8. Theorien politischer Institutionen
  9. Theorien demokratischer Systeme
  10. Neuere Verfassungstheorien
  11. Modelle politischer Souveränität
  12. Einführung in die Hermeneutik
  13. Aktuelle Probleme der politischen Philosophie
  14. Vertragstheorien des Staates
  15. Theorie und Praxis der Zivilgesellschaft
  16. Theorien der Organisationen und der Institutionen
  17. Mikropolitik
  18. Ausgewählte Klassiker politischen Denkens
  19. Politische Theorien der Aufklärung und Moderne (auch in Englisch)
  20. Politische Theorien der Moderne und Postmoderne (auch in Englisch)
  21. Ausgewählte klassische und moderne Demokratietheorien
  22. Moderne und zeitgenössische Demokratietheorien (auch in Englisch)
  23. Vertiefte Behandlung ausgewählter Themen der Politischen Theorie (Auswahl)
    Politische Theorien des Postkolonialismus
    Konzeptionen politischer (Un-)Vernunft
    Nationalismus, Patriotismus, Identität
    - Formen der politischen Integration

    Social Science Perspectives on Terrorism
  24. Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
  25. Vergleichende Politikwissenschaft
    a) allgemein
    b) mit Schwerpunkten:
    Das politische System der USA
    - Österreichs
    - Großbritanniens
    - Frankreichs
    - Italiens
  26. Die politischen Systeme Skandinaviens
  27. Krisen in der nationalen und internationalen Politik nach 1945